Sauberer Spaß mit wenig Abgas

Busreisen sind ein Beitrag zum Umweltschutz

Während der Dieselskandal immer mehr Pkw-Hersteller in Erklärungsnöte bringt und ihre Kunden verunsichert, wehrt sich die Bustouristik mit guten Argumenten gegen Fahrverbote. Denn Reisebusse gehören zu den umweltfreundlichsten Verkehrsmitteln. Und die Messungen unabhängiger Institute belegen, dass Busse die gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte für Emissionen auch wirklich einhalten.

„Reisen mit dem Bus sind auch aus ökologischer Perspektive das reinste Vergnügen“, stellt Hermann Meyering fest. „Denn ein Reisebus ersetzt rund 30 Pkw“, betont der Vorsitzende der Gütegemeinschaft Buskomfort (gbk). „Auf 100 Personenkilometer verbraucht der Reisebus nur 1,4 Liter Sprit. Ein Pkw schluckt nach den Berechnungen des Umweltbundesamtes mehr als das Vierfache.“ Die Zahlen der Behörde belegen auch, dass der Reisebus die Atmosphäre mit weniger als einem Viertel der Menge an Kohlendioxid belastet, die ein Pkw pro Personenkilometer in die Luft bläst.

Messungen im Fahrbetrieb

Mit der Emissionsnorm Euro VI, die seit 2014 alle neu zugelassenen Busse in Europa erfüllen müssen, ist dieses ökologische Fahrzeug noch sauberer geworden. Partikel werden gegenüber Euro V um 66 Prozent und Stickoxide sogar um 80 Prozent reduziert.

Mit der Euro VI-Norm wurden auch die Vorschriften für die Emissions-Tests von Reisebussen erheblich verschärft. So werden Busse nicht nur mit deutlich anspruchsvolleren Testzyklen auf dem Motorenstand geprüft. Auch die Messung im realen Fahrbetrieb wurde vorgeschrieben. Das Kürzel PEMS (Portal Emission Measurement System) steht für ein mobiles System, das Emissionen mit Sensoren am Auspuff erfasst und im Fahrzeuginneren mit einem Rechner auswertet. 

Kombinierte Abgasnachbehandlung 

„Wer mit einem Euro VI-Bus reist, kann davon ausgehen, dass dieses Fahrzeug die gesetzlich vorgeschriebenen Abgasgrenzwerte auch wirklich einhält“, betont Meyering. „Dies bestätigen die Messungen unabhängiger Institute.“ Und zwar nicht nur während des Verfahrens zur Typgenehmigung einer Motorenfamilie. Sobald die Fahrzeuge für einen Busreiseveranstalter unterwegs sind, werden sie in gesetzlich definierten Fahrzyklen einer Stichprobe unterzogen. Diese Proben beginnen 18 Monate nach der Genehmigung des Motorentyps und werden danach alle zwei Jahre wiederholt. Auch wenn die Produktion des Typs bereits eingestellt wurde, unterliegt er noch fünf Jahre diesen Testzyklen.

Um für einen sauberen Reisespaß zu sorgen und die Abgasgesetzgebung zu erfüllen, haben die Bushersteller ihre Motoren vollständig neu entwickelt. Die Abgasnachbehandlung wurde durch die Kombination mehrerer Verfahren optimiert. Dabei wird das Abgas in einem geschlossenen Dieselpartikelfilter gereinigt. Die gekühlte Abgasrückführung (AGR) senkt mit der Temperatur im Brennraum auch die Bildung von Stickoxiden, die bei der selektiven katalytischen Reduktion (SCR) durch die Reaktion mit Harnstoff weiter reduziert werden.