Weniger Barrieren für Chauffeure
Die Bustouristik braucht Personal aus dem Ausland
Die Gütegemeinschaft Buskomfort (gbk) fordert für Einwanderer den barrierearmen Zugang zum Beruf des Bus-Chauffeurs. „Denn ohne die Lösung ihres Personalproblems kann die Bustouristik auch keinen nachhaltigen Beitrag zum Klimaschutz leisten“, betonte der gbk-Vorsitzende Hermann Meyering heute auf einer Tagung seines Verbands in Stuttgart.
„Dass die Politik den Klimaschutz mit Schnäppchenpreisen für den öffentlichen Nahverkehr voranbringen will, belegt, wie weit sie von der Realität der Busunternehmer entfernt ist“, stellte Hermann Meyering mit Blick auf die Diskussion über das Deutschlandticket fest. „Um dem Klima wirklich einen Dienst zu erweisen, müsste sie die Branche erst einmal dabei unterstützen, ihre personellen Kapazitäten auszubauen und steigende Energiekosten zu kompensieren“, erklärte der gbk-Vorsitzende auf der Mitgliederversammlung seines Verbands im Rahmen der Urlaubsmesse CMT in Stuttgart.
Aktuell fehlen rund 5.000 Bus-Chauffeure. Nach den Prognosen der Branche wird diese Zahl in wenigen Jahren auf mehr als 30.000 ansteigen. Weshalb sie mit originellen Werbekampagnen versucht, auch Frauen für diesen Beruf zu gewinnen. „Doch vor dem Hintergrund eines Personalmangels, der alle Wirtschaftszweige in Deutschland betrifft und aus der demographischen Entwicklung resultiert, sind wir auf Arbeitskräfte aus dem Ausland angewiesen“, betonte Meyering. Weshalb er es grundsätzlich begrüßt, dass die Bundesregierung die Einwanderung von Arbeitskräften mit einem neuen Gesetz erleichtern will. Dann müssen seiner Meinung nach aber auch die Führerscheine von Bus-Chauffeuren aus Nicht-EU-Ländern in Deutschland anerkannt werden.
Die gbk, die hochwertige Qualitätsbusse in ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland mit Sternen klassifiziert, fordert auch staatlich geförderte Sprachkurse und den Wegfall von Mindestverdienstgrenzen für Bus-Chauffeure mit Migrationshintergrund. Zudem soll die kostenintensive Ausbildung, die bei rund 10.000 Euro liegt, von unnötigen Dubletten befreit und mit einem Bafög-ähnlichen System gefördert werden.