20.01.2023 Ergebnisse der 48. gbk-Mitgliederversammlung

Abendveranstaltung und Führung durch die MOTORWORLD

Auf Einladung von Touristik Partner Service und der WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH trafen sich am Vorabend der Mitgliederversammlung über 40 Teilnehmer zu einem geselligen Gedankenaustausch. Vorher hatten die Gäste die Möglichkeit, an einer Führung durch die Motorwold teilzunehmen. Die Führung beinhaltete Informationen über die Entstehungsgeschichte, über die Historie des ehemaligen Landesflughafens Württemberg sowie die aktuellen Mieter in der MOTORWORLD Region Stuttgart.

gbk-Mitgliederversammlung

Auf der Mitgliederversammlung der Gütegemeinschaft Buskomfort (gbk) in Stuttgart wurde Hermann Meyering am Dienstag einstimmig als Vorsitzender bestätigt. Neben weiteren Personalien stimmte die Basis des Verbandes auch über Satzungsänderungen ab, die aus einem stärkeren juristischen Schutz des RAL Gütezeichens Buskomfort in ganz Europa resultieren. Vor dem Hintergrund der aktuellen Krisen gewinnen diese Sterne laut Meyering zusätzliche Relevanz.

Neben Philipp Hörmann, der als stellvertretender gbk-Vorsitzender einstimmig wiedergewählt wurde, wurden auch Philipp Cantauw, Bülent Menekse und Josef Weiermair einstimmig als Vorstandsmitglieder des Verbands bestätigt. Weil Jens Heinemann ein neues Aufgabengebiet als CEO von Evobus im englischen Coventry gefunden hat, ist er aus dem gbk-Vorstand ausgeschieden. Raphael Triebswetter, Leiter Vertriebsregionen Mercedes-Benz und Setra Omnibusse, wurde einstimmig zu seinem Nachfolger gewählt. „Die gbk ist aus dem Hause Evobus eine gute Unterstützung gewohnt und diese konstruktive Kooperation wollen wir mit Herrn Triebswetter gerne fortsetzen“, betonte Hermann Meyering.

Der gbk-Vorstand mit den neu- und wiedergewählten Mitgliedern (v.l.): Hermann Meyering, Geschäftsführer Martin Becker, Bülent Menekse, Philipp Cantauw, Philipp Hörmann, Josef Weiermair, Raphael Triebswetter und Frank Krämer.

Marianne Römer wurde einstimmig als Kassenprüferin bestätigt. Mit einem Blumenstrauß bedankte sich Meyering bei Monika Wöhr-Kühnemann, die diese Aufgabe 14 Jahre engagiert übernommen hatte und nicht mehr kandidierte. Für sie wurde Joachim Stöffler, Geschäftsführer der jomotours GmbH in Sindelfingen, einstimmig zum Kassenprüfer gewählt.

 

Die wiedergewählte Kassenprüferin Marianne Römer (links) mit Monika Wöhr-Kühnemann und ihrem Nachfolger Joachim Stöffler.

Mehr Rechtsschutz in Europa

Die Satzungsänderungen, die von den Mitgliedern einstimmig angenommen wurden, resultieren aus der neu erworbenen Legitimation des Verbands, den Missbrauch des RAL Gütezeichens Buskomfort auch unter der veränderten Gesetzeslage weiterhin bekämpfen zu können. Denn die gbk ist jetzt beim Bundesamt für Justiz als qualifizierter Wirtschaftsverband nach dem Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb gelistet. Und auch in Europa genießt das RAL Gütezeichen Buskomfort nun den besonderen Rechtsschutz: es wurde beim Amt der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO) als Unionsgewährleistungsmarke eingetragen.

Vor dem Hintergrund der aktuellen Krisen gewinnen diese Sterne laut Meyering besondere Relevanz. „Denn aufgrund von Sparzwängen sowie Engpässen bei Personal und Material stehen Unternehmen in der Gefahr, Abstriche bei der Qualität zu machen“, beobachtet der gbk-Vorsitzende. „Deshalb suchen anspruchsvolle Verbraucher nach Kennzeichnungen, die hohe Standards garantieren.“ Zudem können Busunternehmer ihre Preisunterschiede auch im Anmietverkehr auf der Basis des differenzierten Klassifizierungssystems begründen. Und wenn mit dem Deutschlandticket die Grenzen zwischen öffentlichem Personennahverkehr und Reiseverkehr verschwimmen, könne die Bustouristik mit hochwertigen Fahrzeugen und gutem Service punkten.

Kein Deutschlandticket für den Fernbus

Eine Ausweitung des Deutschlandtickets auf den Fernbus lehnt Meyering ab. Für den Klimaschutz hält er die konsequente Erneuerung von Flotten auf Basis der Euro VI-Technologie für zielführender als die Einführung einer Euro-VII-Norm. Zudem forderte er auf der Jahreshauptversammlung, deren Treibhausgasemissionen durch den Kauf von Zertifikaten eines Wasserkraftwerks in Indien doppelt kompensiert wurde, die zeitnahe Schaffung von Lademöglichkeiten für elektrisch angetriebene Reisebusse.

Der gbk-Geschäftsführer Martin Becker präsentierte die aktuelle Verbandsstatistik: Demnach werden von den 366 Mitgliedern derzeit 753 Fahrzeuge klassifiziert. Über die Hälfte dieser Busse erfüllt den Vier-Sterne-Standard und ein knappes Drittel trägt fünf Sterne. 16 Vier-Sterne-Busse und 53 Fünf-Sterne-Busse erhielten das Zusatzprädikat „Superior“.

Wir-Gefühl mit langjährigen Mitgliedern

Becker stellte ein breites Spektrum an neuen Werbemitteln vor, die gbk-Mitglieder für ihren Webauftritt und die Kataloggestaltung kostenlos nutzen können. Und gbk-Pressesprecher Stefan Zibulla präsentierte einige der Schlagzeilen, mit denen der Verband rund 48 Millionen Mediennutzer über die Trends der Branche und die Vorzüge klassifizierter Reisebusse informieren konnte.

Um das Wir-Gefühl im Verband zu stärken, wurden auf der Jahreshauptversammlung langjährige Mitglieder geehrt. Die Mitteldeutsche Reisebus GmbH und TRD Reisen aus Dortmund sind seit 10 Jahren dabei, der Paketreiseveranstalter Touristik Partner Service seit 15 Jahren. Der Busreiseveranstalter Heinrich Marti aus der Schweiz ist schon seit einem Vierteljahrhundert in der gbk und Weber-Reisen aus Dorfen sogar schon seit 35 Jahren.

Hermann Meyering (dritter von links) ehrte die gbk-Jubilare mit einer Urkunde und einem Weinpräsent (v.l.): Heinrich Marti, Marie-Sophie Meyering, Richard Weber, Karlheinz Scholtis und Andreas Skiera.

gbk-Mitglieder profitieren von neuen Rahmenabkommen

Die Gütegemeinschaft Buskomfort (gbk) unterstützt die Qualifikation von Fachkräften in der Bustouristik mit Sonderkonditionen für ihre Mitglieder. Ein entsprechendes Rahmenabkommen mit der IU Internationale Hochschule wurde auf der Mitgliederversammlung des Verbands in Stuttgart präsentiert.

Leyla Ertugrul von der IU Internationale Hochschule stellte ihre Ausbildungsprogramme vor und erläuterte die Vergünstigungen für gbk-Mitglieder: in Präsenz an über 40 Standorten in Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie rein virtuell können die dualen Studiengänge mit dem Bachelor oder Master abgeschlossen werden. Die praxisorientierte Ausbildung ermöglicht eine frühzeitige Bindung von Nachwuchskräften an das Unternehmen und verkürzt die Einarbeitungszeiten.

Die Mitglieder der gbk erhalten einen Rabatt von fünf Prozent auf die Studiengebühren. Bei Bedarf vermittelt die IU auch geeignete Bewerber/innen. Wird dieser Service nicht genutzt, fallen für den ersten Monat keine Studiengebühren an. Die Kooperation ist nicht nur auf die touristischen Studienprogramme begrenzt, sondern kann auch für die Bereiche Marketing, Personal und Recht genutzt werden.

Die Präsentation der IU können Sie hier nochmals einsehen.

Weitere Informationen zum Rahmenabkommen finden Sie im Rundschreiben sowie im Factsheet.

Leyla Ertugrul von der IU Internationale Hochschule überreichte gbk-Geschäftsführer Martin Becker die Partnerschaftsurkunde.
Horst Ronge, Onlineprinters

Auf der Jahreshauptversammlung der gbk wurde ein weiteres neues Rahmenabkommen vorgestellt: Für alle Produkte der Onlineprinters (www.onlineprinters.de) erhalten gbk-Mitglieder dauerhaft einen Nachlass in Höhe von 5 Prozent, für die erste Bestellung sogar 10 Prozent. Pro Jahr können Mitglieder somit schnell 500 Euro einsparen. „Mit unseren 1.700 Mitarbeitern bieten wir eine Auswahl von über 5.000 Produkten an – von Flyern, Broschüren, Katalogen und Aufklebern über Werbeartikel, Bekleidungen und Verpackungen bis zu Messeständen und Geschäftsausstattungen“, erklärte Horst Ronge von Onlineprinters.

„Mit diesen neuen Rahmenabkommen bieten wir unseren Mitgliedern zusätzliche Mehrwerte und helfen der Branche bei der Lösung ihrer Personalprobleme“, betont der gbk-Vorsitzende Hermann Meyering.

Die Präsentation der Onlineprinters können Sie hier nochmals einsehen.

Weitere Informationen zum Rahmenabkommen erhalten Sie hier.

 

Politische Forderungen zur Bekämpfung des Fahrermangels

Die Gütegemeinschaft Buskomfort (gbk) fordert für Einwanderer den barrierearmen Zugang zum Beruf des Bus-Chauffeurs. „Denn ohne die Lösung ihres Personalproblems kann die Bustouristik auch keinen nachhaltigen Beitrag zum Klimaschutz leisten“, betonte der gbk-Vorsitzende Hermann Meyering.

„Dass die Politik den Klimaschutz mit Schnäppchenpreisen für den öffentlichen Nahverkehr voranbringen will, belegt, wie weit sie von der Realität der Busunternehmer entfernt ist“, stellte Hermann Meyering mit Blick auf die Diskussion über das Deutschlandticket fest. „Um dem Klima wirklich einen Dienst zu erweisen, müsste sie die Branche erst einmal dabei unterstützen, ihre personellen Kapazitäten auszubauen und steigende Energiekosten zu kompensieren“, erklärte der gbk-Vorsitzende auf der Mitgliederversammlung seines Verbands im Rahmen der Urlaubsmesse CMT in Stuttgart.

Aktuell fehlen rund 5.000 Bus-Chauffeure. Nach den Prognosen der Branche wird diese Zahl in wenigen Jahren auf mehr als 30.000 ansteigen. Weshalb sie mit originellen Werbekampagnen versucht, auch Frauen für diesen Beruf zu gewinnen. „Doch vor dem Hintergrund eines Personalmangels, der alle Wirtschaftszweige in Deutschland betrifft und aus der demographischen Entwicklung resultiert, sind wir auf Arbeitskräfte aus dem Ausland angewiesen“, betonte Meyering. Weshalb er es grundsätzlich begrüßt, dass die Bundesregierung die Einwanderung von Arbeitskräften mit einem neuen Gesetz erleichtern will. Dann müssen seiner Meinung nach aber auch die Führerscheine von Bus-Chauffeuren aus Nicht-EU-Ländern in Deutschland anerkannt werden.

Die gbk, die hochwertige Qualitätsbusse in ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland mit Sternen klassifiziert, fordert auch staatlich geförderte Sprachkurse und den Wegfall von Mindestverdienstgrenzen für Bus-Chauffeure mit Migrationshintergrund. Zudem soll die kostenintensive Ausbildung, die bei rund 10.000 Euro liegt, von unnötigen Dubletten befreit und mit einem Bafög-ähnlichen System gefördert werden.